Interesse am Anschriftenpool ungebrochen
Landkreis Emsland ehrt mit Jana Abeln 200. Mitglied des Verzeichnisses
Meppen. Erst im April dieses Jahr konnte der Landkreis Emsland mit Sven Rodemann, einem in München Medizin studierenden Papenburger, das 100. Mitglied im Anschriftenverzeichnis für angehende Medizinerinnen und Mediziner begrüßen. Mit Jana Abeln aus Lahn konnte nun das 200. Mitglied in den Adressenpool - ein Angebot der Weiterbildungsgesellschaft „Meilenstein“ - aufgenommen werden.
Rolf Amelsberg, Geschäftsführer der Weiterbildungsgesellschaft „Meilenstein“, sieht in der großen Nachfrage nach dem Studiengang der Medizin den Hauptgrund für das ungebrochen große Interesse am Anschriftenpool des Landkreises Emsland. Für die angehenden Studenten sei der Anschriftenpool ein erster Schritt, um sich mit dem Studiengang vertraut zu machen, sich mit „Gleichgesinnten“ auszutauschen und sich über die besonderen Angebote des Landkreises Emsland zu informieren.
Auch wenn die Zulassungsvoraussetzungen für das Studium der Medizin sehr anspruchsvoll seien, übe der Arztberuf eine große Faszination auf junge Menschen aus, so Amelsberg weiter. Dies gilt auch für Jana Abeln: „Für mich sind nicht verlockenden Einkommensperspektiven der Beweggrund Medizin zu studieren, sondern die Erwartung, eine helfende und erfüllende Tätigkeit mit hohem gesellschaftlichen Ansehen ausüben zu können“, sagt sie.
Ihr sei klar, dass mit der Tätigkeit auch eine enorme körperliche und psychische Belastung und eine hohe Verantwortung bei zunehmender Arbeitsverdichtung verbunden seien. Davon wolle sie sich aber nicht abschrecken lassen. „Gerade auf dem Land bin ich als junge Ärztin selbst gefordert, mir einen gesunden Mittelweg zwischen beruflicher Anspannung und privater Entspannung zu suchen“, sagt die Abiturientin, die in diesem Jahr das Fachgymnasium der Berufsbildenden Schulen Papenburg – Gewerbliche und Kaufmännische Fachrichtungen – abgeschlossen hat. „Schließlich habe ich später einmal die Auswahl zwischen niedergelassener Tätigkeit, der Beschäftigung an einem Krankenhaus und in einem Medizinischen Versorgungszentrum. Außerdem sind Begriffe wie Teilzeitbeschäftigung oder Job Sharing auch in der Medizin keine Fremdwörter mehr.“
Amelsberg bestätigt, dass in der jüngeren Generation von Ärzten und bei der zunehmenden Zahl weiblicher Medizinstudenten die Vereinbarkeit von Beruf und Familie einen immer höheren Stellenwert bei der Auswahl des geeigneten Arbeitsplatzes einnehme. Es bestehe ebenfalls die Möglichkeit, als angestellter Arzt oder als Mitglied einer Gemeinschaftspraxis das finanzielle Risiko zu verringern und sich auf eine Vertretung aus der eigenen Praxis verlassen zu können. Das führe dazu, dass Hausärzte nicht mehr damit rechnen müssten, rund um die Uhr im Einsatz zu sein. Dazu trage auch die Bereitschaftsdienstregelung im Landkreis Emsland bei, nach der niedergelassene Ärzte fast ausschließlich Einsätze während der üblichen Arbeitszeiten wahrnehmen müssten.
„Vor diesem Hintergrund spielen heute Kriterien wie eine strukturierte und zielgerichtete Facharztausbildung in einem überschaubaren regionalen Einzugsbereich, die Aussicht auf einen adäquaten Arbeitsplatz für den Lebenspartner und ein gut ausgebautes Kinderbetreuungsangebot bei der Wahl des Lebensmittelpunktes eine Rolle“, betont Amelsberg. Diese Vorzüge könne das Emsland wie kaum eine andere Region bieten. Hinzu kämen auch noch das vielfältige kulturelle Angebot und die nahezu unbegrenzten Möglichkeiten der Naherholung im Emsland.