Chirurgie lebt durch Weitergeben - praxisnah und modern
Medizinstudierende trainierten Operationstechniken im Bonifatius Hospital
Unter dem Motto „Chirurgie lebt durch Weitergeben“ fand im Bonifatius Hospital Lingen ein Seminar für Medizinstudierende statt. Im Mittelpunkt stand nicht die Theorie, sondern das praktische Erlernen und Üben von Operationstechniken, betonte Prof. Dr. Stefan A. Topp, Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie.
Die Seminarteilnehmer übten Nahttechniken und die Schlüssellochchirurgie unter Anleitung von Oberarzt Dr. Linus Kebschull (2. v.l.), Chefarzt Dr. Stefan A. Topp und weiterer Fachärzte im Beisein von Julia Thole und Dr. Sigrid Kraujuttis von MeiLEnstein.
Der Kurs „Basic Surgical Skills“ wurde in Zusammenarbeit mit der „MeiLEnstein“ Weiterbildungsgesellschaft für Ärztinnen und Ärzte des Landkreises Emsland organisiert. Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis berichtete: „Das Seminar war eine halbe Stunde nach Veröffentlichung bereits ausgebucht. Das Angebot und die gute Begleitung durch chirurgische Fachärzte im Bonifatius Hospital hat sich unter Medizinstudierenden überregional herumgesprochen.“ Durch solche Fortbildungen könne der Medizinernachwuchs die hervorragend aufgestellten, modernen Krankenhäuser des Emslands und die guten Lebensbedingungen der Region kennenlernen.
Die Medizin-Studierenden trainierten im Bonifatius Hospital an vollausgestatten Laparoskopie-Türmen und Toolboxen die Schlüssellochchirurgie.
Zwölf Medizinstudierende aus Düsseldorf, Hannover, Witten/Herdecke, Bochum und Münster sowie PJ‘ler und Praktikanten aus dem Bonifatius Hospital trainierten an zwei Tagen verschiedene Naht- und Knotentechniken, Operationen an Feuchtpräparaten sowie beispielweise ihre Geschicklichkeit zur minimalinvasiven Gallenblasenentfernung. Lea Schweigmann, Medizinstudentin im sechsten Semester, war begeistert: „Sechs vollausgestattete Laparoskopie-Türme standen uns zur Verfügung. Wir konnten hier Operationstechniken an Präparaten erlernen, die man normalerweise erst viel später machen darf – und das unter professioneller Anleitung.“ Und so klappe dies schnell recht gut, unterstrich Seminarleiter Dr. Linus Kebschull. „Die Ausbildungskultur ist uns sehr wichtig und wir bieten deutlich mehr als es der universitäre Standard fordert“, unterstrich der leitende Oberarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirugie. „Bei uns können die jungen Kollegen herausfinden, wie sehr ihnen die Chirurgie liegt und welches Fachgebiet sie anspricht.“ Und auch für die Chirurgie gelte: „Je früher erlernt, desto besser wird man als Operateur.“